Bundesminister Cem Özdemir hat seine Sommertour mit einem Besuch in der Schaalseeregion begonnen, um die Chancen und Potenziale ländlicher Räume zu erkunden.

Am 8. Juli besuchte er die Mosterei Kneese und den Arche-Hof Domäne Kneese. Ziel seines Besuchs war es, mit den dort ansässigen Unternehmen über regionale Wertschöpfungsketten, die Energiewende sowie politische und gesellschaftliche Herausforderungen zu sprechen. Begleitet wurde er vom Landesminister Dr. Till Backhaus.

Die Mosterei Kneese, vorgestellt von Jochen Schwarz, hat sich zu einer kooperativen Hofgemeinschaft namens Kernobstmanufaktur Kneese entwickelt. Auf einem 5 Hektar großen Betrieb werden hier nicht nur eigenes Obst, sondern auch das Obst von über 800 Kunden verarbeitet. Die Produkte, darunter Apfelwein und Cider, werden an die Gastronomie in Hamburg und Berlin geliefert sowie im Hofladen und Webshop verkauft.

Im Rahmen der Sommertour überreichte Dr. Backhaus den Zuwendungsbescheid für das LEADER-Projekt 2024 „nachhaltige Energieversorgung“. Dieses Projekt beinhaltet ein innovatives Energiekonzept, das die Produktion weitgehend CO2-frei gestalten und die Mosterei nahezu vollständig unabhängig von externen Energiequellen machen soll. Hierfür wird eine Photovoltaikanlage, Ladestationen für E-Bikes für Touristen, eine Ladestation für Betriebsfahrzeug und die Installation großer Heißwasserspeicher investiert. Dieses umfassende Energiekonzept soll nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Mosterei langfristig sichern, sondern auch die bestehenden Arbeitsplätze erhalten. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen wird die Mosterei in der Lage sein, ihre Umweltbilanz zu verbessern und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung zu stärken.

Thies Merkel, Leiter des Arche-Hofes Domäne Kneese, präsentierte den ökologisch wirtschaftenden Betrieb, der 22 Wohn- und 30 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen bietet. Der Hof betreibt Futter- und Ackerbau auf 110 Hektar und bewirtschaftet zusätzlich 220 Hektar Dauergrünland. Die Hofgemeinschaft hält rund 200 Rinder in Mutterkuhhaltung und züchtet vom Aussterben bedrohte Schweine- und Hühnerrassen. Auch hier werden die Produkte im Hofladen vermarktet.

Beide Betriebe haben LEADER-Projekte umgesetzt und sind Partner der Regionalmarke „für Leib und Seele“.